Am Freitag schauen wir am Nachmittag aus dem
Fenster denn da draußen rührt sich was. „Hu, was ist denn das?“, möchte Rico
wissen. Zuerst muss ich ihm die Antwort schuldig bleiben, doch dann erkenne ich
was da in Anmarsch ist. Es sind die Herbstferien.
„Und die sind lustiger wie deine Zeitungen.“ erkläre ich Rico. Es dauert nicht
lange und Frauli kommt heim von der Arbeit. „So Buam, ab heut’ bin i a ganze
Woch‘ bei eich!“.
Am Samstag stellt sich raus dass auch unser Herrli Urlaub hat. Der Plan ist um
Sonntag hinaus zu schippern. Leider ist es nur einen Plan, denn wenn wir am
Sonntag oben aus dem Fenster schauen ist es sehr, sehr neblig.
Doch da Nebel bekanntlich verschwindet,
warten wir im Wohnzimmer neben dem Bootszeug.
Sehr lange warten wir…. bis Montag sogar.
Am Montag ist der Nebel dann endlich fast verschwunden und legen wir
los. Weit kommen wir jedoch nicht. Kaum ist Frauli von der Einfahrt weg, tuscht
es. „Hoppla, was war denn das?“ Frauli und Herrli steigen aus. „Na Platten host
koaner!“ „Lober wie a Platten! Die Feder isch broche!“ Also, Auto wieder auf
der Einfahrt parken, wir raus, Mechaniker anrufen, Zeug umpackteln im Auto vom
Herrli, wir rein, Autoschlüssel zum Mechaniker bringen und ab zum Hafen.
Wenn wir dort ankommen regnet es. Manfred tankt (Leitung)Wasser für eine Woche
und kurz drauf fahren wir hinaus.
Da es mittlerweile schön später ist wie
geplant, legen wir in Asselt an. Uns passt dies. Hier können wir toll spielen
und zausen. Manfred stellt das Aggregat hin damit die Batterien sich aufladen
können. Die von der Bugschraube ist entweder Lahr oder hin. Nebenbei kann das
kleine Heizöfchen benutz werden und braucht die Schiffheitzung nicht laufen.
Am Nachmittag spazieren wir mit Frauli
Richtung Asselt. Viel ist da nicht zu sehen. Wohl sehen wir ein sehr komisches
Holzboot.
Auf dem Rückweg dürfen wir frei laufen denn die Hunde die Gassi gegangen sind
mit ihren Leuten, sind alle dahin.
Im Sommer liegen wir abends meisten vor dem
Schiff. Jetzt sind wir lieber drinnen da es draussen feucht und ungemütlich
ist. Drinnen im Steuerstand ist es viel feiner. Auf Daron seine Bank habe ich
es mir bequem gemacht. „I möcht a, derf i neben di flaggens? Bitte?!“ bettelt
Rico. „Kimm, hupf auffe aber du gibst a fried, asonst‘n schmeiss i di obbe.“
habe ich zu ihm gesagt.
Dienstag in der Früh spazieren wir die Maas
entlang. Neblich ist es immer noch. So in der Ferne.
Ein Fischreiher sitzt auf einem Steuerbord-Toppzeichen und fliegt erst weg wenn
Lisi ihm zu nah kommt.
Rico hat ein Trumm Plastik gefunden. Eins
war’s eine Flasche. Er hat die grösste Gaudi damit.
Am Nachmittag drahen wir zusammen mit Lisi
eine Runde. Sie geht mit uns ein ganzes Trumm.
Die Gänze sind noch alle da.

Irgendwie schaut alles geheimnisvoll aus mit dem Dunst in der Ferne.
Ich
pflanze Rico ein wenig und erzähle ihm dass er aufpassen muss, denn bald ist
Helloween und es kann sein dass die Hexen noch Flugübungen machen. Etwas später
bellt er Gross-Alarm hinter mir. „Hé Brandi, i moan do hat a Hex eppas
verlor’n!“ Wenn ich zurück laufe zum Schauen steht der Lauser vor ein
Mais-Stangl! Fragt sich wer wem hier
etwas vormacht….
Wir kommen an einer Mühle vorbei.
Anscheinend ist die noch regelmässig in Betrieb.
Auf der Tafel hinter uns liest Lisi dass es im Dorf einmal in 5 Jahre ein Fest
gibt. Das Drachen-Stechen-Fest oder so.
Es gibt Strecken wo wir frei laufen können und manchmal müssen wir an der Leine.
Die Gegend ist schön. Besser gesagt dies was wir davon erblicken können.
Und dann…. sehen wir doch noch ein Gespenst im Dunst-Nebel. „Teifi, was ist denn dies?“ frage ich Frauli.
Sie bleibt stehen und meint es wird schon gut gehen. „So lange es die
Sie-Frau nit isch geht’s nit schiach zu.“ ist ihr Kommentar.
Fast hätte ich einen Stempel übersehen. Dies wäre dann saublöd gewesen.
Wir haben jetzt nicht mehr weit. Nur noch über den kleinen Bichl, dann die Maas
entlang
und dann sind wir bei der Tramontana.
Heit woars bärig.
Schiff ahoi, Brandon und Rico.