Im Winter bearbeitet Herli zum X. Mal
die Namensschilder der Tramontana. Regen, Wind und Sonne leisten im Sommer ganze
Arbeit und schauen drauf dass es Herli nicht langweilig wird im Winter.
In April machen wir klar Schiff.
Eine harte Arbeit die uns durstig
macht.
Am 10. Mai ist es dann soweit: wir schippern wieder.
Es geht nach Wessem.
Zuerst durch die grosse Schleusse. Das
erste Mal ist immer wieder spannend. Hängen die Fender richtig? Legt der Käpten
richtig an? Meistert Frauli es das Tau rechtzeitig um den Poller zu schmeissen?
Kritisch beobachten wir das Geschehen. Haut alles hin. Wir können aufschnaufen.
In Wessem hat sich nichts geändert.
Wir gehen eine Gassi-Runde
und machen es uns nachher an Bord gemütlich.
Am nächsten Tag drehen wir eine kleine
Runde nach Thorn. Am Passanten Steg beim Stadl liegen verschieden Schiffe. Wir
sind froh dass wir in Wessem liegen können, da sind die tolle Holzstege. Ganz bärig
für unsere Pfotele. Hier in Horn sind die verflixte Gitter-Stege. Genau wie in
unserem Heimathafen. Nix gescheits.
Im Stadl treffen wir einen sehr bunten
Artgenossen. Wir grüssen freundlich. Er sagt nix. Wir grüssen etwas lauter. Noch
nix. „Teifi Brandi, ausschauen tut er wild, Benehmen hat er Koans.“ lautet Ricos
Kommentar. Ich gehe noch mal auf ihm zu.
„Er kann ja taub sein.“, verteidige
ich den Unbekannten und stelle mich direkt vor ihm. Nix. Koa Nackler nit. „Ha,
Blind ist er anscheinend a!“, schmunzelt Rico. „Genau, dann soll er es lassen.
Seht da wie bestellt und nicht abgeholt.“ Antworte ich ihm. Wir schauen ihn
nicht mehr an und spazieren weiter.
Auf dem Heimweg gehen wir an einem Schloss vorbei. „Wisst ihr was, Buam?
Schauen wir uns dieses Schloss mal genauer an.“ meint Frauli. Okay, wenn sie schon
meint, latschen wir da halt hin.
Viel ist da nicht zu sehen. Das Schloss schaut
eher aus wie ein sehr grosses Haus. „Hm, ist dies alles was zu sehen ist?“
fragt Frauli uns? „Siehst du ja, gema weida!“ antworte ich und drehe mich um.
Durch Gras mit vielen Blumen und entlang dem Wasser treten wir den Rückweg zur Tramontana an.
Abends sehen wir einen schönen Sonnenuntergang.
Am Morgen schaut Moidl recht frech und
sehr fröhlich hinter den Wolken aus.
Herli muss etwas beim Mast richten.
Die Navigationslichter brennen nicht. Henk schaut mit. Nun überlegen sie zu zweit
wie man dieses Problem am Besten lösen kann.
Am späteren Nachmittag schaut Rico
rein und weisst zu erzählen dass wir loslegen.
Es geht zurück zum Heimathafen. Ein
tolles Wochenende ist vorbei.
Schiff ahoi,
Brandon und Rico.