Sonntag, 10. Juli 2016

Wessem und Umgebung


Endlich! Das wurde auch mal Zeit. Unser Skipper braucht nicht arbeiten und das Wetter ist gut.
Die Bootstasche wird hergerichtet und ab geht’s zum Hafen. Da Manfred schon beizeiten Zuhause war, hat er Tramontana zum Auslaufen vorbereitet. Wenn wir ankommen, können die Leinen los.

Da wir nach Wessem fahren, müssen wir schleusen. Geht nobel. Das erste Mal für Rico und er traut die Sache nicht so. Ich erkläre ihm dass er brav oben bleiben soll und dass ich auf die Frachter aufpasse. Wenn die zu nah komme, belle ich nämlich ganz laut.
Übrigens, der Bursche kann nicht runter da Lisi in „gesichert“ hat.



Der Hafen von Wessem hat tolle Stege. Viel, viel schöner als im Heimathafen. Diese sind aus Holz und damit Pratzen-Freundlich!
In diesem Hafen liegt Freund Henk mit der „Wilma“. Wilma heisst seine Frau und auch sein Boot.




















Lisi hat die Knoten-Wanderkarte studiert und eine Runde ausgesucht. Da es warm wird, gehen wir früh damit wir gegen Mittag zurück sein können. Henk geht mit uns mit.
Unterwegs sehen wir viele Marschtl. Ob die Leut‘ früher in dieser Gegend so lob gewesen sind, dass sie so viele Kreutzer gebraucht haben, fragen wir uns.

























Der Bauer hat sein ganzes Karottenfeld umgemaht. Alles verfault weil es so lange geregnet hat.




                  








Von der Umgebung sind wir begeistert.
































Die Schützen schiessen hier in der Luft. In der Ferne sieht man die Stecken stehen. Querlatten dran wo kleine Blöckchen drauf sind. Die sollen runter geschossen werden.


Unsere Wanderung führt an dem Dörfchen Thorn vorbei. Kurz vor wir da sind müssen wir über einen Radelweg gehen. Auf einmal erschrecke ich. Da düsst ein Radelfahrer an uns vorbei als ob seine Schwiegermam hinter ihm her sei. „He‘, du kannst du deine Glock nicht benutzen damit wir Bescheid wissen!“ ruft Lisi ihn nach. Er bremst, dreht sich um und meint: „Ihr geht ja mitten auf dem Radelweg.“ „Wir waren schon auf Seiten gegangen wenn du ein Zeichen gegeben hättest wie es sich gehört. Hast schon in der Volkschul gelernt. Wohl geschlafen während dem Unterricht!“ lautet die Antwort vom Frauli. So der woast Bescheid, denke ich. Er Sagt nix mehr und radelt jetzt weg als ob der Teufel hinter ihn her ist statt nur die Schwiegermam.


Am Dorfrand steht eine grosse Kapelle. Zum Beichten muss man bei der Hintertür sein. Wir brauchen keine Beichte. Schauen trotzdem rein. 
Da müssen viele Sünde begangen seine, laut Kerzen.

Thorn wird auch das weisse Städchen genannt. Lisi erklärt Henk wie es dazu gekommen ist. In dem 12. Jahrhundert war Thorn ein mini Fürstentum unter der Leitung einer Äbtissin und Klosterdamen aus dem Hochadel. Dann kamen die Franzosen. Das war Ende 18. Jahrhundert. Die Franzosen führten eine Steuer auf Grundlage der Fensterfläche ein. Die Hauser in Thorn hatten viele Fenster. Die arme Leute konnten die Steuern nicht zahlen und mauerten die Fenster zu. Die Bevölkerung beschloss die Baumassnahmen zu vertuschen unter eine weisse Kalkschicht. Wenn man gut schaut, kann man die zugemauerte Fenster sehehn.


Da Rico „Terrasse liegen“ üben muss, machen wir eine kurze Pause.













Viel Glück muss auch in dem Stadl sein. Verschieden Häuser haben Schwalbernestel!










Die Dorfskirche seht man gut aus der Ferne. Sie ist sehr schön.






Auf dem Heimweg kommen wir an einem See vorbei wo anscheinend ein neuer Anlege Platz gebaut wird.










Zurück auf der Tramontana bekommen wir ein Fockenorhwascherl und dann machen wir Augenpflege.


























Am Sonntag fahren wir zurück nach Neer. Es ist schwülwarm. 
Während der Fahrt liege ich unter Darons Bank, wie früher. Rico sitzt zuerst nebenbei, dann legt auch er sich hin.
Es ist schon rar Daron nicht mehr da oben auf der Bank zu wissen….




Schiff Ahoy,

Brandon und Rico.