Donnerstag, 31. Oktober 2019

Einfach das Leben genießen.




Wir brauchen etwas Kühles.


Der Sommer ist heiß! Wassermangel gibt es auch. Viele Bäche sind trocken oder es fließt lei ein kleines Rinzel. Und dann passiert etwas womit wir nicht gerechnet haben. Ganz etwas Lobes. Der Kühlschrank ist hin. Wir bangen um unsere gute Wurst. Frauli telefoniert mit dem Gazheini aus Maasbracht denn der hat einen Laden wo er lauter Sachen fürs Schiff verkauft. Kühlschränke hat er, sagt er zum Frauli. Welche sie gerne hätte und er brauchte die Masen. Wenn er die Masen hat, kann er zwei anbieten die in Frage kommen. „Wieso gleich zwei?“, will Rico wissen. „Einen langt doch!“ „Du Hirsch, damit Frauli einen aussuchen kann.“, sage ich zu ihm. „Die sind nämlich nicht alle gleich.“ „Ach so,“ ist alles was er dazu sagt und runzelt seine Stirn. Auwee, da kommt noch etwas nach, denke ich. Und so ist es. „Du Frauli,“, sagt er während er ihr anstupst, schaust einfach dass viel Wurst reinpasst. Dann hast du den richtigen Kühlschrank gewählt.“ „Passt schon Rico, wir schauen einfach zu dritt und suchen uns den Besten aus!“ Es wird den Größten van denen zwei. Lieferzeit ein bis zwei Wochen. Er wird Frauli anrufen damit sie den Kühlschrank holen kann. Einbauen soll nicht schwierig sein, sagt der Gazheini. „Schau ma amol wenn soweit ist.“, sagt sie zu uns. 

Die nächsten Wochenenden müssen wir improvisieren damit wir unsere Wurst retten können. Wir wissen uns zu helfen.

Eines Tages kommt Frauli aus der Schule und begrüßt uns an der Tür mit „Buam, er ist da!“ Wir schauen uns an und kommen da erst nicht mit. „Wer ist da?“ fragen wir. „Na, der Kühlschrank!! Morgen werde ich ihn mit dem Auto holen.“ „Passt der den im Kofferraum?“ frage ich bedenklich. „Müsste hinhauen, Brandi. Der Kofferraum ist sehr groß.“



Am Freitagabend fahren wir nach Wessem. Der Bootsnachbar von Henk kennt sich mit Elektrik aus und wird den Kühlschrank einbauen und im Gange bringen. Herrli traut sich da nicht. Ist eh gescheiter, denn sonst könnte es sein, dass  sich das Licht einschaltet wenn wir den Kühlschrank öffnen und wenn wir das Licht einschalten schaltet sich der Kühlschrank ein oder so.





Herrli soll den Alten ausbauen damit der Nachbar sofort anfangen kann.




„Brandi, ich habe ihn gefunden!!“, schreit Rico ganz erfreut. „Wen hast du gefunden?“ „Na, den neuen Wurstretter! Hier steht er! Auf dem Oberdeck!!“














Lisi packtelt ihn aus 




und Manfred trägt den Kühlschrank runter im Steuerstand
damit der Neue angeschlossen und eingebaut werden kann. 











Alles funktioniert!! Unsere Wurst und alle andere Sachen finden ihren Platz. Herrli freut sich auch. Endlich bekommt er wieder ein schönes kühles Bier, sagt er. „Typisch Mann, nur Bier im Kopf!“ murmele ich leise zum Rico. Der nickt bestätigend.











Wenn wir Gassi gehen, möchte Frauli gerne auf ein Eis gehen beim Restaurant im Yachthafen. Da hat sie Pech. Alles belegt.











Es zu heiss etwas zu unternehmen und wir liegen faul herum.


Sogar die Schwalben haben sich irgendwo verdrückt. Wir sehen nur zwei auf einem Mast. Sonst sind es viel mehr.





Wir drehen unsere Asselt-Runde.

Regen brauchen wir dringend. Bewölkt ist es regelmäßig, doch kein einziger Tropfen fällt aus den Wolken.
Auch dieses Wochenende stauen sich die Wolken am Asselter Himmel ohne dass auch nur einen Tropfen auf der trocknen Erde fällt.
Am Sonntagmorgen drehen wir unsere Lieblingsrunde.

Der Tirggn (Mais auf Deutsch) steht hoch aber damit hat es sich auch. Das ganze Spritzen was die Bauer tun, bringt denen leider nicht viel.  












Der Bach führt genug Wasser. Wir schlabbern bis wir nicht mehr durstig sind. Den ganzen Staub spülen wir weg.











Wenn wir an den Viechern vorbei gehen, schauen sie uns ziemlich blöd an.













Auch der kleinen See ist kleiner wie sonst. Wir spielen im Wasser.


Wenn wir rauskommen, werden unsere Pfote schwarz vom Schlamm. „Schlamm macht schön!“ grinst Rico Lisi an. „Wir kommen noch an der Maas vorbei. Kannst da den Schlamm abspülen.“ sagt Frauli. „Ha, bis dort hat der Schlamm seine Wirkung getan und bin ich ganz a fescher Loda!“ meint er und stampft weg.






Die Erdäpfel schauen nicht viel besser aus wie der Tirggn. Ich hupfe auf einen Erdäpfelhügel wenn ein Auto daherkommt. Autos gehe ich immer aus dem Weg. Die mag ich nicht.










Die Maas spült unsere Pfoten sauber. Wir können also an Bord ohne dass wir den Teppich versauen. 






Einen Sonntagnachmittag an Bord.



Manchmal ist am Wochenende der Wurm drin. So auch dieses Wochenende.
Herrli kommt am Samstag erst spät nach Hause. Mit hinaus schippern ist also nix.
Am Sonntag, nach dem Essen, meint Frauli dass sie einen Kuchen holt und wir auf der Tramontana Kaffee trinken. Uns solls gleich sein. 

Eine gute halbe Stunde später lungern wir an Bord und
























ist für unsere Leute Kaffee-Zeit auf dem Oberdeck. 








Passt genau

Vergangene Woche hats ein paar Mal getröpfelt. Untern den Bäumen ist leider nichts nass geworden. Die Trockenheit herrscht also weiter. Heiß ist es nicht mehr, nur noch sehr warm und daher richtiges optimales Bootewetter.
Frauli hat schon alles vorbereitet ein Wochenende an Bord. Am Samstag fahren wir gut gelaunt zum Hafen und freuen uns endlich wieder schippern zu können.
Im Auto wird überlegt wohin. „Roermond, da sind wir schon lange nicht mehr gewesen.“ hören wir Frauli vorschlagen.  Ohjee, das ist nicht was wir gerne möchten. Da muss ich mir etwas einfallen lassen, denke ich. Doch Herrli kommt mir zu vor. „Da wird aber viel los sein. Höchstwahrscheinlich sind die Rösser auch bestimmt da. Dies ist blöd für die Buam, die können dann nicht im Grünen sein.“ meint er. Oef, gerettet, denke ich. Roermond ist gestrichen.
Genau so ist es. Wir fahren nach Asselt.

Wenn wir um die Schremse kommen, ist es aus mit der Freude. Der Steg liegt so gut wie vol. Eine Lücke ist noch da. „Brandi, dies wird nichts. Das Loch ist zu klein für Tramontana.“ sagt Rico ganz leise. „Abwarten was der Käpten sagt.“ 
ist alles was ich antworte. Dann kommt das Kommando: „Fender raus auf Steuerbord!“ Lisi hängt die Fender raus und schaut hinüber zum Ufer damit sie die richtige Höhe erwischt. Rico wird nervös und fängt trampeln an. „Das Loch ist zu klein, oder Tramontana zu groß. Wie dann auch, es geht sich nicht aus.“ ruft er verzweifelt. „Wenn der Käpten sagt Fender raus dann wird’s schon passen.“ versuche ich den Knirps zu beruhigen. Ich schau was Lisi macht. Die steht da ganz ruhig mit den Tampen in den Händen. Die anderen Skipper stehen da und schauen möglich noch skeptischer wie unser Rico. „Du…“ ruft einer Lisi zu „Dies wird sich nicht ausgehen.“. „Keine Panik!“, ruft sie zurück. „Wenn mein Skipper sagt dies geht sich aus, dann passt es genau!“ Die zwei Skipper schauen nun ganz sparrig rein. „Könnt ihr die Leinen fangen?“ ruft sie fragend rüber. Ja nicken da zwei Köpfe. „Super!“ lächelt unser Lieschen und schmeißt sie gekonnt rüber. Jetzt hat sie beide Hände frei damit sie, sollte es nötig sein, Tramontana von eines der Yachten wegstoßen kann. Das Einzige dass sie tun
muss ist das Bugfahndl retten. Wenn Tramontana liegt gibt sie es dem Skipper. „Bitte, ist nichts passiert. Kannst du es selbst zurückstecken?“ und kümmert sich dann ums
festmachen der Tramontana. Endlich bekommen wir das OKAY-Kommando und dürfen wir von Bord. „Sakra, unser Käpten hat recht. Passt genau!!“ meint Rico. „Sagte ich doch!“ murmele ich noch und lege mich hin. Jetzt müssen wir ein Weile warten und dann machen wir unsere Runde. 

Nach einer halben Stunde staunen wir nicht wenig. Da kommt doch tatsächlich unser Herrli mit unseren Leinen aus dem Boot. „Ja, kommt Jungens! Haxen vertreten! Frauli ist mit dem Essen beschäftigt. Gema!“ Das braucht er uns keine 2 Mal zu sagen. Wir sind sofort da. Weit gehen wir nicht. Es ist wirklich nur Haxen vertreten. Macht nix. Er kann sehr gut Stecken schmeißen. Sogar Rico kann kurz freilaufen. Wir haben die größte Gaudi.








Sonntagmorgen machen wir schon in der Früh unsere Runde damit wir vor der Hitze wieder an Bord sind.

Die Gänze sammeln sich schon. Das erste Zeichen dass der Herbst nicht mehr weit ist. Schliesslich haben wir schon September.






Rico vergisst dass er an der Leine ist und möchte sie aufjagen. Weit kommt er nicht. Die Flexi Leine ist 8 Meter lang.




















Beim kleinen See sind, wie immer, viele Schwänen, Enten und jetzt auch Gänze.















Wir trinken und spielen im Wasser. Dann geht’s zurück zur Tramontana.







Die nette Deutsche Leute sind noch da. Wir toben ein bisschen mit den viele 4-Haxerten von ihnen.







Leider fahren sie am Nachmittag nach Roermond. Sie brauchen eine andere Fahne. Jetzt fahren sie unter Holländische Flagge da sie erst seit voriges Wochenende dieses Boot haben. Sie brauchen jedoch die Deutsche. Der Abschied ist echt herzlich. Und wer weiss, vielleicht trefft man sich noch mal irgendwo.







Der Rest vom Sonntag verbringen wir ganz relaxed.




Das Leben an Bord ist gut. 

Windig

Auch bei nicht so schönem Wetter wird geschippert. Da kennen wir nix. Sind wir halt vom Winde verweht. 


















Wenn wir nicht mehr fahren, ist es gleich viel ruhiger.

Wir schauen mal was unsere Skipper drinnen machen. 


















Anmol geht’s no.

Zu schnell ist heuer die bärige Tramontana-Zeit vorbei gegangen. Dieses Wochenende wird das letzte Wochenende an Bord dieser Saison sein. Wir haben uns vorgenommen es volle Pulle zu genießen.

Die Maas ist so schön. Am liebsten taten wir los legen Richtung Frankreich oder so. Mei, dies war schea! Im Augenblick müssen wir zufrieden sein mit dieser Gegend.




 Wir sind dieses Wochenende ganz alleine da. Alles unser Revier!



















Gehen ein Wenig um den kleinen See und genießen die Ruhe.





 Der Sonnenuntergang ist wunderschön.




Wenn wir am nächsten Tag schon bei Zeiten los legen müssen, sagen wir ganz still: „Pfüarti Asselt, bis zum nächsten Jahr!“.








     Schiff ahoi,
Brandon und Rico.