Sonntag, 8. Juli 2018

Sommerferien fangen an


Am Donnerstagnachmittag steht Rico vor dem Kalender und schaut ihm ganz ernsthaft an. "Oha! Brandi do san a Haufen B und zum Schluss steht do "Dahoam". sagt er zu mir. Das ist eine tolle Mitteilung. Es sind nämlich noch zwei Tage bis zu den Schulferien. "Dies hoast, dass ma erscht mitm Schiffi foahrn und nacha Hoam foahrn." erkläre ich ihm. Alles was er da drauf zu sagen hat ist: "Passt. Hoffentlich ist es dann nicht mehr so warm wie jetzt."







Am Freitag schneit so gegen 15.30 unser liebes Frauli bei der Tür hinein. „Servus Buam do bin i, i hob den ganzen Schulschmarrn wieder a Mol überlebt!“, jodelt sie uns fast zu während sie ihre Schultasche in die Ecke stellt. Dann geht sie noch mal zurück zum Auto und holt einen Korb mit Geschenken raus. Dies ist in den Niederlanden so Brauch. Man schenkt am Ende des Schuljahres der Lehrperson etwas als Danke schön für das Schuljahr. „Ma, dies is heuer obar wenig!“, flüstere ich Rico zu. „Du Brandi, dies hob i fei gehört!  Obar host Recht, heuer bin i mehr getreten und geschlagen worden von den Fratzen als dass sie nett gewesen sind. Nebenbei hob i von den Eltern eine große Gosche bekommen, weil i nit dies gemacht hob was sie verlangt hom.“ Wir schauen uns an. Dies wissen wir. Wir haben oft genug die blauen Stellen an den Armen und Beinen gesehen. Es gab keine Woche wo nicht irgendwo ein Blauer war. Rico hupft ihr an, legt seine Pfoten auf ihre Schulter und meint „Ach Frauli, jetzt bist du sie ja los!“. Unser Lieschen lächelt. „Genau, und sollen nun die Andere schauen dass sie fertig werden mit dieser Bande. Aber leidtun sie mir trotzdem.“ Mit diesem Satz ist das Schuljahr 2017-2018 abgeschlossen. 

Samstag fangen die Urlaubsvorbereitungen an. Tramontana soll gebunkert werden. Herrli fährt zuerst die Sachen hin die nicht im Kühlschrank müssen. Doch nicht vor wir den Korb inspektiert haben. „Brandi!!! Unsere Wurst ist nicht drinnen!“ meldet Rico lautstark. „Logo, die ist im Kühlschrank in der Küche“, beruhige ich ihm.
Der Plan ist dass wir Sonntag loslegen. „Es hat mehr wie 35 Grad. Schippern wir morgen hinaus.“ schlägt Herrli gegen Mittag vor. Frauli freut dies weniger. „Es bleibt warm. Morgen haben wir um 18.00 Uhr die Gazkontrolle in Maasbracht. Wann willst dann loslegen?“ will sie vom Käpten wissen. „Hm, ja stimmt. Die Gazkontrolle! Dann am Nachmittag hinaus fahren. Im Hafen von Wessem übernachten und am Dienstag weiter nach Belgien.“ schlägt er vor. Wir fügen uns nach dem Kapitän. Was bleibt uns anderes übrig? 

Im Garten schauen wir uns um einen schattigen Platz während er die restlichen Sachen zum Hafen bringt. Plötzlich schäbert das Handy. „Wieso geht Frauli nicht ran?“, fragt Rico. „Dies ist nicht Ihriges.“ murmele ich im halb schlaf zurück. „Auwee, ist Herrli mal wieder ohne Ratschmachine unterwegs!“. Der Lärm hat aufgehört und wir bekommen mit wie Frauli im Handy schnattert dass Herrli zum Hafen gefahren ist. Dann ist es längeres still. „Rico, hier stimmt etwas nicht!“, sage ich zu ihm. „Hast Recht, da hängt etwas in der Luft!“. Frauli kommt im Garten mit dem Autoschlüssel in ihrer Hand. „Bin glei wieda do. Muss zum Hafen. War die Hedi. Oma hats erwusche“, spricht Frauli uns in stenografische Sprache zu.
Zusammen mit Herrli kommt sie nach etwa eine halbe Stunde zurück. Wieder wird telefoniert. Dann werden alle Sachen die Herrli vorher im Auto getragen hat ins Haus getragen. Die frische Sachen im Kühlschrank entweder eingefroren oder im Korb gelegt, die Bootstasche hinauf getragen, der Koffer runter getragen, das Auto wird gepackt, Freundin angerufen wegen dem Teich, andere Freundin wegen dem Garten, Wecker wird gestellt auf 4 Uhr früh, schlafen gehen, aufstehen, Gassi gehen, rein im Auto und ab nach Tirol.
So haben wir uns den Anfang der Sommerferien nicht vorgestellt. 



Schiff ahoi,
Brandon und Rico.

Sonntag, 1. Juli 2018

Ruck, ruck, ruck im Schatten


“Überraschung!” wird am Donnerstag gegen 21.00 Uhr gerufen wenn die Hintertür aufgeht. „Hopla, dies ist dir gelungen!“, meint Frauli erstaunt. Genau, dies ist tatsächlich eine Überraschung. Herrli am Donnerstag schon Zuhause. Wir schauen uns an und warten auf dem Haken bei dieser Überraschung. Laut Herrli gibt es den nicht und so können wir am Freitag nachdem Frauli da ist abhauen zum Hafen.





Wie es so der Brauch ist, fahren wir zuerst den kleinen Steg in Asselt an. 
Ganz vorne ist noch ein Platzerl frei. Herrli fährt zum Steg hin und legt ohne Problemen an.


Wenn Tramontana liegt, dürfen wir von Bord. Zusammen mit Frauli gehen wir unsere Inspektionsrunde. Wir markieren unsere Region neu. Ordnung muss sein. Das Markieren macht uns nichts aus, wie das Gras ausschaut schon.



 „Du Brandi, ruckt die Prairie zu uns umme?“, fragt Rico mich. „Du, Rico keine Ahnung. Schaut so aus. Dies sind die Folge des Klimawechsels.“. versuche ich ihm zu erklären. „Wieso Wechsel? Ich will nichts wechseln. Du etwa?“ „Nein, ich auch nicht, aber uns wird nicht gefragt.“. „Oh, wer will dann wechseln?“ „Eigentlich niemand.“ „Blöder geht’s dann wohl nicht wenn keiner wechseln will. Wieso tun sie es dann die Deppen.“ Da mischt Frauli sich ein in unserem Gespräch. „Ach Putz, bei denen, die am längeren Hebel sitzen, dreht sich alles ums Geld.“. Rico schaut nachdenklich aber mir fällt die Lösung ein. „Ich habs!“, belle ich. „Dann müssen die nur schauen dass der Einen das Großgeld hat und der Anderen das Kleingeld und dann können die wechseln bis 100 Gramm wiegen!“. „Supa Lösung! Und dann bekommen wir wieder grünes Gras statt 
dieses Glump!“ strahlt Rico. „Wenns so einfach wäre Buam.“, meint Frauli und geht weiter. Wir folgen ihr. Anscheinend ist meine Lösung zu einfach. Mein Gott sind die Leute kompliziert, denke ich. 





Zurück auf der Tramontana suchen wir uns ein schattiges Platzerl und genießen es an Bord zu sein.















Am Samstagmorgen drehen wir eine Runde. Wir gehen schon beizeiten. Um 08.00 Uhr und da ist es gerade noch zum Aushalten.



Der Turken (Mais) steht noch niedrig. Die Erdäpfel schauen besser aus. „Die sind nicht gelb geworden!“ teilt Rico uns mit wenn er über dem Acker schaut. „Das kommt weil die Bauern bewässern.“ erkläre ich und will schnell noch etwas sagen doch er kommt mir zuvor. „Und das Gras können sie nicht bewässern?“. Genau das wollte ich noch sagen. Das tun sie nicht weil es ihnen nichts bringt.“ „Hm, ist doch ein toller Wechsel: gelbes Gras für saftiges grünes Gras!“ „Ja, wenn’s zum Heuen war, aber nicht dies was nun wie eine Prärie ausschaut. Dies brauchen die Bauern nicht.“ Er schaut mich an, schüttelt sein Kopf und meint „Geh ma!“.  Ja denke ich, ist eh am g‘scheitesten. Weiter gehen vor dass es zu heiss wird. 

Beim Bach  finden wir abkühlung.



Die Gänze ist es anscheinend auch zu warm. Sie fliegen nicht weg wenn wir vorbei gehen.










In einer Bucht sehen wir ein einsames Schiff liegen. „Wusste nicht dass man da rein fahren darf.“ sagt Lisi.









Eine gute 20 Minuten später sind wir am See wo Tramontana liegt. Wir gehen noch mal rein ins Wasser vor wir zum Schiff gehen. Das kühle Wasser tut uns richtig gut.  














Leider kommen die Fischer und können wir nicht im Schatten sitzen.










 
Lisi findet aber ein anderes Platzerl im Schatten. Es ist am Deich. Zuerst müssen wir an der Leine, doch dann überlegt unser Lieschen sich dass bei dieser Hitze hier eh kaum wer vorbei gehen wird mit Hunde und lässt uns frei.














Von hier können wir über dem See schauen und sehen wir einen Frachter mit Autos auf der Maas.


„Krütziturken, dieses Präriegras juckt aber!“, klagt Rico und kreit sich dabei mal so richtig über der Schnauze.













Herrli schaut auch bei uns vorbei. Rico nutzt dies zum Spielen mit der Langlaufleine. In nul-komma-nix hat er es geschafft sowohl sich als auch Herrli zu fesseln.



Gegen halb fünf liegt der Gangbord auf Steuerbord Seite im Schatten und gehen wir zurück. 
Wir machen es uns an Bord bequem. Anfangs mit anander auf dem Gangbord, dann geht Rico hinein und liege ich alleine dort. Super, nun kann ich mich so richtig strecken.

„Seit’s so faul?!“, fragt Frauli uns wenn sie auf Backbordseite rein kommt. „Hé was heisst faul, wir ruhen uns aus vom ständigen hin und her rucken damit wir im Schatten liegen können!“ antworte ich ihr.







Am Abend erschrecken wir. Es tuscht! „Keine Panik“, beruhigt Lisi uns. „Hinter den Bäumen wird bewässert.“.  Wir schauen mal genau hin. Genau, oberhalb der Baumschicht erblicken wir von Zeit zur Zeit einen grossen Wasserstrahl.


Am Sonntagmorgen spazieren wir die Maas entlang. Rico darf frei laufen. „Frauli, du traust dich was!,“ sage ich zu ihr. „Ach Brandi, ich glaube dass es kaum ein Kanickerl gibt dass sich bei dieser Hitze hinaus wagt.“. Da hat sie recht. Und so ist die Hitze zum Ricos Vorteil.











Gegen Mittag fahren wir zurück zum Heimathafen der Tramontana.


Schiff ahoi,
Brandon und Rico.


Sonntag, 10. Juni 2018

Sommerliche Temperaturen



Freitagabend in Juni. Die ganze Woche ist es warm gewesen. Fürs Wochenende sagt das Wettermandl ebenfalls sommerliche Temperaturen voraus. Wir liegen im Garten. Unsere Herrschaften sitzen auf der Bank. Sie überlegen ob wir morgen zum Boot fahren oder im Garten bleiben. Das Boot gewinnt. Gott sei Dank, denken wir 
als wir uns anschauen. Wir sind schon die ganze Woche hier im Garten.
 
Am Samstagvormittag fahren wir zum Hafen. Viel haben wir nicht mit denn es ist nur für eine Nacht. Weit fahren wir auch nicht. Blos nach Asselt. Am kleinen Steg liegen zwar zwei Schiffen, doch Tramontana hat noch Platz. 










Wenn wir endlich von Bord dürfen, spielen wir eine Zeit.




Herrli meint es zu gut mit Rico und lässt ihn von der Leine. „Ich gebe ihn keine 5 Minute“, sagt Lisi „dann kannst du ihn hohlen gehen!“. Genau so kommt es. Der Schlawiner schleicht sich davon zum ersten Schiff. Da ist ein kleines Hundl an Bord und er muss es natürlich anschauen. Manfred holt den Ausreicher und schwört ihm dass er wieder an der Leine muss. „Bist auch ein Hirsch!“, maule ich ihm zu. „Warst beim Boot geblieben, konntest du ohne Leine sein.“

Danach ruhen wir uns auf dem Gangbord aus.
Rico Steuerbord.






Ich Backbord.









Abends landet eine Libelle auf unserem Boot. Ich habe sie mal ganz genau angeschaut. Schönes Viecherl. Lisi hat sie zum Ufer zurück gebracht damit wir ihr nicht zertrampeln, meinte sie.


Am Sonntag ist es noch wärmer wie am Samstag. Wir gehen nicht mal spazieren. Nur eine kurze Piselrunde.

Dann hat Frauli einen guten Einfall. Wir gehen mit ihr zum Wasser zum Abkühlen.





















Besuch bekommen wir auch. Auf einmal war er da. Ohne Frauli oder Herrli. Einzelgänger halt. 










Am späten Nachmittag fahren wir zurück zum Heimathafen. Warm ist es immer noch.  



Schiff ahoi,
Brandon und Rico.