Sonntag, 1. Juli 2018

Ruck, ruck, ruck im Schatten


“Überraschung!” wird am Donnerstag gegen 21.00 Uhr gerufen wenn die Hintertür aufgeht. „Hopla, dies ist dir gelungen!“, meint Frauli erstaunt. Genau, dies ist tatsächlich eine Überraschung. Herrli am Donnerstag schon Zuhause. Wir schauen uns an und warten auf dem Haken bei dieser Überraschung. Laut Herrli gibt es den nicht und so können wir am Freitag nachdem Frauli da ist abhauen zum Hafen.





Wie es so der Brauch ist, fahren wir zuerst den kleinen Steg in Asselt an. 
Ganz vorne ist noch ein Platzerl frei. Herrli fährt zum Steg hin und legt ohne Problemen an.


Wenn Tramontana liegt, dürfen wir von Bord. Zusammen mit Frauli gehen wir unsere Inspektionsrunde. Wir markieren unsere Region neu. Ordnung muss sein. Das Markieren macht uns nichts aus, wie das Gras ausschaut schon.



 „Du Brandi, ruckt die Prairie zu uns umme?“, fragt Rico mich. „Du, Rico keine Ahnung. Schaut so aus. Dies sind die Folge des Klimawechsels.“. versuche ich ihm zu erklären. „Wieso Wechsel? Ich will nichts wechseln. Du etwa?“ „Nein, ich auch nicht, aber uns wird nicht gefragt.“. „Oh, wer will dann wechseln?“ „Eigentlich niemand.“ „Blöder geht’s dann wohl nicht wenn keiner wechseln will. Wieso tun sie es dann die Deppen.“ Da mischt Frauli sich ein in unserem Gespräch. „Ach Putz, bei denen, die am längeren Hebel sitzen, dreht sich alles ums Geld.“. Rico schaut nachdenklich aber mir fällt die Lösung ein. „Ich habs!“, belle ich. „Dann müssen die nur schauen dass der Einen das Großgeld hat und der Anderen das Kleingeld und dann können die wechseln bis 100 Gramm wiegen!“. „Supa Lösung! Und dann bekommen wir wieder grünes Gras statt 
dieses Glump!“ strahlt Rico. „Wenns so einfach wäre Buam.“, meint Frauli und geht weiter. Wir folgen ihr. Anscheinend ist meine Lösung zu einfach. Mein Gott sind die Leute kompliziert, denke ich. 





Zurück auf der Tramontana suchen wir uns ein schattiges Platzerl und genießen es an Bord zu sein.















Am Samstagmorgen drehen wir eine Runde. Wir gehen schon beizeiten. Um 08.00 Uhr und da ist es gerade noch zum Aushalten.



Der Turken (Mais) steht noch niedrig. Die Erdäpfel schauen besser aus. „Die sind nicht gelb geworden!“ teilt Rico uns mit wenn er über dem Acker schaut. „Das kommt weil die Bauern bewässern.“ erkläre ich und will schnell noch etwas sagen doch er kommt mir zuvor. „Und das Gras können sie nicht bewässern?“. Genau das wollte ich noch sagen. Das tun sie nicht weil es ihnen nichts bringt.“ „Hm, ist doch ein toller Wechsel: gelbes Gras für saftiges grünes Gras!“ „Ja, wenn’s zum Heuen war, aber nicht dies was nun wie eine Prärie ausschaut. Dies brauchen die Bauern nicht.“ Er schaut mich an, schüttelt sein Kopf und meint „Geh ma!“.  Ja denke ich, ist eh am g‘scheitesten. Weiter gehen vor dass es zu heiss wird. 

Beim Bach  finden wir abkühlung.



Die Gänze ist es anscheinend auch zu warm. Sie fliegen nicht weg wenn wir vorbei gehen.










In einer Bucht sehen wir ein einsames Schiff liegen. „Wusste nicht dass man da rein fahren darf.“ sagt Lisi.









Eine gute 20 Minuten später sind wir am See wo Tramontana liegt. Wir gehen noch mal rein ins Wasser vor wir zum Schiff gehen. Das kühle Wasser tut uns richtig gut.  














Leider kommen die Fischer und können wir nicht im Schatten sitzen.










 
Lisi findet aber ein anderes Platzerl im Schatten. Es ist am Deich. Zuerst müssen wir an der Leine, doch dann überlegt unser Lieschen sich dass bei dieser Hitze hier eh kaum wer vorbei gehen wird mit Hunde und lässt uns frei.














Von hier können wir über dem See schauen und sehen wir einen Frachter mit Autos auf der Maas.


„Krütziturken, dieses Präriegras juckt aber!“, klagt Rico und kreit sich dabei mal so richtig über der Schnauze.













Herrli schaut auch bei uns vorbei. Rico nutzt dies zum Spielen mit der Langlaufleine. In nul-komma-nix hat er es geschafft sowohl sich als auch Herrli zu fesseln.



Gegen halb fünf liegt der Gangbord auf Steuerbord Seite im Schatten und gehen wir zurück. 
Wir machen es uns an Bord bequem. Anfangs mit anander auf dem Gangbord, dann geht Rico hinein und liege ich alleine dort. Super, nun kann ich mich so richtig strecken.

„Seit’s so faul?!“, fragt Frauli uns wenn sie auf Backbordseite rein kommt. „Hé was heisst faul, wir ruhen uns aus vom ständigen hin und her rucken damit wir im Schatten liegen können!“ antworte ich ihr.







Am Abend erschrecken wir. Es tuscht! „Keine Panik“, beruhigt Lisi uns. „Hinter den Bäumen wird bewässert.“.  Wir schauen mal genau hin. Genau, oberhalb der Baumschicht erblicken wir von Zeit zur Zeit einen grossen Wasserstrahl.


Am Sonntagmorgen spazieren wir die Maas entlang. Rico darf frei laufen. „Frauli, du traust dich was!,“ sage ich zu ihr. „Ach Brandi, ich glaube dass es kaum ein Kanickerl gibt dass sich bei dieser Hitze hinaus wagt.“. Da hat sie recht. Und so ist die Hitze zum Ricos Vorteil.











Gegen Mittag fahren wir zurück zum Heimathafen der Tramontana.


Schiff ahoi,
Brandon und Rico.


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