Ostern an Bord.
Dieses Jahr ist ein Jahr das ganz
gewiss Geschichte schreibt. Leider keine gute Geschichte. Angefangen hat den
ganzen Krampf vor Weihnachten 2019 in China in einer Stadt wo ein großes Labor
ist. Die Leute die da wohnen bekamen Fiber, mussten husten und hatten Problemen
mit den Lungen. Viele haben da die Patschen aufdraht da es keinen Medikamenten
gibt gegen diese Lungenkrankheit. Vor allem Leute mit Vorerkrankungen und ältere
Leute erwischt es. Die Ansteckungsrate ist sehr hoch. Das Virus verbreitete
sich schnell. Von China kam es nach Europa und der Rest der Welt. Auch zu uns.
Viele Länder haben sehr harten Maßnahmen nehmen müssen. Leute müssen in ihre
Häuser bleiben, dürfen nur zum Supermarkt, Drogerie oder Apotheke. Und das bis
zur 5 Wochen lang. Länder sperren ihre Grenzen. Keiner kommt mehr das Land rein
der raus. Nur wenn da ein wichtiger Grund vorlegt. In den Niederlanden wird es
nicht so heiß gegessen.
Trotzdem, die Schulen sind zugesperrt sowie die ganze
Gastronomie, allen Vereinen sind stillgelegt. Eigentlich das ganze öffentliches
Leben ist vorbei. Abstand halten minimal 1 ½ Meter. Das Gute an dieser Geschichte
ist das Frauli nur ein Mal in der Woche zur Schule muss. Die anderen Tage
arbeitet sie Zuhause. Wir gehen jeden Tag wandern und wir dürfen zu der
Tramontana. Und so hat dieses Elend, das man eine Pandemie nennt, doch noch
etwas Gutes.
Pandemie hin oder her, Ostern ist wie immer an dem ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr. Das Wetter ist sehr schön und wir fahren zum Hafen. Der Gästesteg ist geschlossen wegen Corona und auch der Wohnmobilplatz ist leer.
Da hat Frauli den guten Einfall Tramontana
an den Gästesteg zu legen damit wir im grünen liegen können. Die Frage ist nur
ob dies genehmigt wird. Schnell ruft sie den Hafenmeister an. Der ist
einverstanden. Sollte andere Boote kommen, dann müssen wir die aufklären und
sagen dass anlegen nicht gestattet wird.
Karsamstag wird Tramontana von innen auf Vordermann gebracht. Herrli hat den Teppich hinaus getragen und saugt ihn im Rasen. Ich schaue dass er es auch richtig macht und kein Fleckerl vergisst.
Ostersonntag hat das Osterhasi uns
bunte Eier gebracht.
Am Vormittag gehen wir eine kleine Runde. Es ist herrlich ruhig.
Nur schade dass Rijkswaterstaat alles aufbuddelt. Sie machen einen neuen Deich. Damit richten sie jedoch auch viel Natur hin. Lernen die 2-Haxer es dann nie? Müssen sie immer die Natur vernichten? Der Himmel ist hier in den Niederlanden noch nie so blau gewesen als in dieser Coronazeit da kein Flugzeug mehr unterwegs ist. Frauli spürt es auch an ihre Lungen. Sie schnauft nicht mehr wie einen Dampflock wenn sie sich anstrengt.
Am Nachmittag liegen wir gemütlich vor
der Tramontana und schauen uns die Leute an die vorbei kommen. Jeder hält Abstand.
Gegen 17.00 Uhr fahren wir rüber in der Box zum Wasser tanken. Am Passanten Steg ist kein Wasser und uns ist das Wasser ausgegangen.
Mit vollem Wassertank fahren wir zurück.
Abends kommen einige Frachter vorbei. Die
Beleuchtung schaut cool aus.
Wir liegen herrlich an Bord und genießen
es draußen zu sein.
Ostermontag schlägt das Wetter komplett
um. Nach dem Frühstück fährt Manfred die Tramontana zurück in der Box und fahren
wir nach Hause.
Wir hatten einmalige Ostertage an Bord.
Woef-Muttertag im Hafen.
Am Samstag
fahren wir nach dem Frühstück sofort zum Hafen. Wenn wir dort ankommen, sehen
wir dass am Passanten Steg noch viel Platz ist. Wir wollen nach Asselt doch nun
überlegen wir ob wir doch im Hafen bleiben. Die Avalon liegt auch da und von
der Schantinger-Frau erfahren wir dass noch nichts verlangt wird. Auf Deutsch:
man liegt gratis. Es wird den Passanten Steg.
Gegen Mittag
schaut Rico mal rein denn wir wollen eine Runde drehen. Da wird nix
draus da es
auf einen Tuscher derartig warm geworden ist dass wir nur Gassi gehen können.
Der Nachmittag schlagen wir uns um die Ohren mit Schiffi schauen.
Wenn die
Sonne sich gedreht hat, ist auf Steuerbordseite Schatten. Dies ist fein. Den genießen
wir total.
Sonntag ist
Woef-Muttertag. Wir drehen in der Früh eine kleine Runde. Es ist schwül.
Drückend warm. Wir sind froh dass wir so früh gegangen sind. Später wurde es sicherlich
wieder zu warm sein.
In diesem Gebiet kann Rico frei laufen. Er kann nirgends hin. Hinter uns ist das Gatter, links ist der Bach, rechts der Schafizaun und vor uns ist die Maas. Er saust von links nach rechts, nach vorne, nach hinten, hupft und ist überglücklich endlich mal ohne Leine zu sein.
Er folgt auf dem ersten Pfiff wenn Frauli ihn zurück pfeift weil er zum Fischerzelt geht. „Bur, wenn du blos nit dem Wild nachsausen tats, dann könntest du öfter frei laufen.“ sagt Frauli ein wenig traurig zu ihm. Ich weiss wie Leid es ihr tut Rico immer an der Leine führen zu müssen.
Zurück bei
der Tramontana rührt sich da allerhand. Viele Leute kommen vorbei mit 4-Haxer und
wir können mit einigen sogar spielen.
Herrli schaut schon eine Weile rüber zum Steg. „Ich glaub der Franz verkauft sein Boot.“ sagt er zum Frauli. Sie schaut rüber und lacht dann. „Mander, die Tafel hängt auf dem Kopf!“ Schnell schaut einer und hängt sie dann richtig.
Etwas später weht die deutsche Fahne auf dem Heck. Verkauft also.

Am Nachmittag
liegt da auf einmal einen Fender vor meiner Bank. „Aha, Frauli, hast du dich
eine Arbeit gesucht? Ist di langweilig?“ will ich von ihr wissen. „Na dies nit, oba
sie müssen halt putz werden.“ antwortet sie.
Vor wir loslegen Richtung Box, gehe ich noch kurz zu der Maas. Es ist und bleibt ein schöner Fluss. „Mei, wäre dies schön jetzt die Leinen los zu machen und nach Frankreich zu schippern“, denke ich. Doch wir haben Corona-Zeit und es ist sogar fraglich ob wir Heim fahren können im Sommer.
Jedenfalls war dieses Wochenende wieder ein tolles Wochenende.
Christi Himmelfahrt
heisst
verlängertes Wochenende
Am Mittwoch kommt unser Herrli schon am Vormittag
nach Hause. Der Plan für dieses verlängertes Wochenende ist dass wir nach Wessem
schippern.
„Brandi, glaubst du dass wir heute noch zum Hafen fahren?“ will Rico wissen. Ich
überlege; in Wessem macht es nicht aus wenn wir später kommen. Da ist immer Platz.
„Kann gut sein!“, antworte ich nach meiner Überlegung.
Genauso ist es. Wir schippern am späteren
Nachmittag hinaus.
Viertel
nach fünf fahren wir Schleusse Heel rein.

Zwanzig Minuten
später sind wir oben und kann die Fahrt weiter gehen.
Am
Donnerstag ist Feiertag. Laut Wettervorhersage soll es wunderbares Wanderwetter
sein und Frauli hat uns versprochen dies so richtig aus zu nutzen.
Vor halb
acht machen wir uns auf dem Weg. Es ist
noch schön ruhig. Alle Radfahrer schlafen noch oder sind beim
Frühstücken.

Hier wird
gebaut. Soll eine Anlage mit Ferienhäuser werden.
Die Hebebrücke
ist halbe Strecke.
Auf der
anderen Seite geht’s zurück zu der Tramontana.
Unterwegs
findet ein Fotoshooting statt. Nicht lange, denn Rico hat nicht viel Gaudi dran
Die Ferienanlage
in Anbau lassen wir rechts liegen. Die interessiert uns nicht.
Jetzt noch
dieses Wegerl entlang und dann sind wir in der Nähe vom Hafen. Wird auch Zeit
denn es wird warm.
Kurz vor dem
Hafeneingang gehen einige Shelties mit ihren Leuten.
Auf den
Stegen gilt Leinenzwang. Wir halten uns an dieser Pflicht. Ich gehe mit meiner
Leine über dem Rücken über dem Steg.

Herrli spritzt der Wieling sauber und dann kümmert er sich noch um den Mast. Er macht die Fahndl rein damit der Mast nicht
mehr so nackt ausschaut. Immer wieder muss er Frauli fragen welche Farbe bei der Holländischen Fahne oben ist. Da tut man sich mit der Österreichischen Fahne viel leichter. Da macht es nix aus wie man sie aufhängt. Rot ist immer oben. Hängt bei der Holländische Blau oben dann ist es Blau-Weiss-Rot und damit die Fahne von Schleswig Holstein!

Abends schmeisst Herrli unsere Weberkügel an. Wir
freuen uns auf unseren Würstl. „Bua, hoffentlich haut dees hi!“, sage ich zur Rico wenn ich sehe wie der Rauch auf
geht
„Mach dir keine Sorgen. Ich bin schnapp bereit!“ bellt er mir zu vom Bug.
Am nächsten
Tag drehen wir eine Morgenrunde….
und bleiben den Rest des Tages an Bord.
Am Abend
spazieren wir mit Frauli mal zum Dorf. Viel ist da nicht los. Wir schauen ihr
zu wie sie a bisserl umanand knippst.
Am Kai
schauen wir die Boote zu. Das wird auf der Dauer auch langweilig. Wir gehen weiter.
Erst auf
dem Heimweg wird’s interessant. „Woeoeoeoef, Brandi ist dies so ein
ausserirdisches Kasperl was da steht?!“ Ich schau in der Richtung wo er
hinschaut. Teifi was ist denn dies? „Du, vom Mond ist er nicht. Die haben runde
Kugel auf dem Kopf!“
kann ich ihm antworten. Wir schauen Frauli an. Hoffentlich
weisst die genaueres. Als sie lächelt, wissen wir das von diesem Kasperl keine
Gefahr droht. „Buam, dies ist ein Imker. Der kommt zu seine Bienen und nimmt der
Honig aus den Waben.“ Aha, deutlich. Honig kennen wir. Dies tut Frauli in ihre
Milch im Winter. Bienen kennen wir auch. Die piesacken ganz gemein. Daher einen
Bogen machen und schnell weiter gehen.
Wir gehen an
einem sehr alten Boot vorbei. „Dieses Boot tut mir Leid!“, sagt Frauli. „Wieso
und warum?“ wollen wir wissen. „Na schau mal. Sie muss mal ganz schön
ausgeschaut haben; hat dafür gesorgt dass ihre Leute wieder sicher in jedem
Hafen kamen und nun steht sie da ganz verlassen und keiner kümmert sich um ihr!“
Wir schütteln unsere Köpfe . Typisch unser Frauli. Aber recht hat sie. Eins
muss es ein tolles Boot gewesen sein.
Wir
marschieren dabei mal Richtung Laufbrücke denn wir wollen zum Boot. Hunger haben
wir auch.
Am Sonntag
gehen wir während unsere Morgenrunde zum kleinen See. Da spielen wir im Wasser
und lassen es uns gut gehen.
Wir sind zufrieden mit diesem langen Wochenende. Auf zum nächsten!!
Pfingsten im Heimathafen.
Feiertage sind immer super. Nur blöd dass Herrli erst am Samstag gekommen ist.
Nun sind alle Plätze im Grünen schon belegt. Bleibt uns nichts anderes übrig
als im Heimathafen zu bleiben.
Die Beiden haben noch überlegt ob sie doch hinaus fahren sollten und es wagen. Gerade
in dem Augenblick kam wer vom Hafen zurück und der sagte dass alles überlaufen
ist. Kein einziges Platzerl ist mehr frei.
Und so
machen wir es uns an Bord gemütlich.
Am 1.
Pfingsttag sind wir schon sehr früh unterwegs. Der frühe Vogel fängst den Wurm heißt
es. Uns wurscht, jetzt ist es nicht heiß. Dies ist uns wichtig!
Es ist wunderschön. Die Sonne scheint in der Maas, die Vögel schwitzen und
keine
Radelfahrer weit und breit. Unsere Hundeseele ist mehr wie zufrieden.
Die Runde führt uns entlang die Maas,......

...durch Wiesen und entlang einem kleinen See.
Das tolle ist dass wir toben und sausen können.
An einem
anderen See sehen wir viele Wasservögel. „Ma, dies sind viele zum Jagen!“,
meint Rico. „Pech Bur, da wird nix draus. Erstens hängst du und zweitens sind
die hinter dem Zaun!“, grinse ich. Dieses Jagen ist der Grund dass er immer an
der Leine sein muss. Egal was es ist, er jagt es. Tut nichts, nur jagen. Wenn
dies Viecherl still sitzt, ist es nicht lustig, findet er.
Heute
werden wir belehrt dass anscheinend ein Erdäpfelfeld gefährliches Gebiet ist. Sogar
Frauli hat kein blasser Schimmer weshalb, wieso und wodurch!
In der
Ferne sichten wir ein sehr buntes Fahrzeug. Könnte etwas mit Fasching zu tun
haben, überlegen
wir uns.
Ab hier geht’s zurück zum Hafen.
Unterwegs fotografiert Frauli noch einige Blumen.
Ganz zum Letzt treffen wir dann noch einige Deutsche Kollegen. Sie liegen am Passanten Steg.
Wieder zurück an Bord, ruhen wir uns erst mal zu richtig aus.
Und einen
außergewöhnlichen Gast ist auch da.
Der
Sonnenuntergang sorgt für einen wunderschönen Himmel.
Wir verbringen einen gemütlichen Abend an Bord.
Am Pfingstmontag sind wir
wieder unterwegs. Jetzt auf der anderen Seite.
Da wird Kies gebaggert.
Rico ist unter dem Zaun durchgeschlupft. "Irgendetwas raschelt da.... muss wissen was dies ist.... " brummelt er.
Am Nachmittag geht’s dann nach Hause. Die Arbeit ruft wieder.
Asselt-Eind
Immer ist diese Corona noch da. Manche Leute nennen sie Covid-19. Mittlerweile kennen wir uns nicht mehr aus. Wir sehen nirgends diese Corona wo allen von sprechen. Rico meint es ist eine Hexe. Ich denke eher es ist ein Geist der aus einer Flasche entwischt ist. Egal wer oder was es ist, Hauptsache es oder sie lässt uns unser Fried. Jedenfalls bringt die Situation Vorteile mit: Frauli ist viel mehr Zuhause und wir machen jeden Tag eine längere Wanderung. Herrli ist wie immer auf Achse. Am Wochenende ist er entweder da oder nicht da oder spät da. Dieses Wochenende ist er da. Das bedeutet dass geschippert werden kann.
Am Samstag fahren wir bei Sonne und Wolken aus dem Hafen.
Es ist immer spannend wann wir um die Schremse fahren in Asselt. Erst dann können wir nämlich sehen ob wir noch einen Platz am Steg bekommen. Wir haben Glück. Der Steg ist sogar ganz frei.
Wir liegen fest und Frauli hat schon unsere Leinen in der Hand, als ein kleineres Boot
heran gefahren kommt das anlegen möchte. Dies haut jedoch nur hin mit helfenden Bootshaken. Herrli zieht das Boot zum Steg.
Boot liegt und wir können gehen.
Obwohl es einige Tage sehr heiss war, schauen die Felder gut aus. Der Bauer wird wohl beregnen ansonsten wäre alles vertrocknet.
Dan hupft Rico ins Feld und ruft "Hasi, wo bist du????" Frauli ruft etwas anderes: "Rico sofort raus!" Rico folgt aber nicht gerne. "Darf a nix!" mosert er.
Es ist herrlich ruhig. Wir geniessen die Natur und die Stille.
Herrli richt gerade alles her damit er jetzt die andere Seite vom Boot und Wieling putzen kann.
Er hat den Dampfstrahler und dies ist ganz etwas lustiges wenn der spritz.
Schade dass dieses Spiel nur kurz dauert. Legen wir uns halt hin und schauen zu wie Herrli arbeitet.
Rico sicherheitshalber an der Leine damit er sich nicht selbstständig macht.
Am Sonntag machen wir uns um 07.30 auf dem Weg für unsere Morgen Runde.

Am Swalmbach treffen wir eine sehr nette und neugierige Schäferin.
Bei dem kleinen See rasten, trinken und spielen wir.
Entlang die Maas über den Feldweg geht's zurück zur Tramontana.
Vom Deich sehen wir die Tramontana liegen. Die Tür ist noch zu. Also flagt Herrli noch in seiner Koje.
Viel zu schnell ist es Mittag und müssen wir wieder zum Heimathafen fahren. Wir trösten uns mit dem Gedanken dass das nächste Wochenende in 5 Tage da ist.
Halbes Wochenende.
Die fünf Tage sind wie im Flug vergangen. Leider bleibt uns nur ein halbes Wochenende. Daher bleiben wir im Hafen. Es lohnt sich nicht hinaus zu fahren da wir morgen am Vormittag wieder nach Hause müssen.
Wir spazieren mit Frauli in der Gegend herum und schlagen uns so die Zeit um die Ohre.
Dieser Alter Bauernhof war mal sehr schön zum Anschauen. Leider ist er nicht mehr bewohnt. Darf nicht wegen den Kies der gebaggert wird. Wirklich sehr schade um den Hof. Gut dass wir in dem Moment nicht ahnen dass dies unseres letzte Wochenende an
Bord gewesen ist. Die nächste Wochenenden ist es viel zu heiß und dann steht
der Sommerurlaub vor der Tür und fahren wir nach Tirol. Was wir jetzt auch noch
nicht wissen ist dass wir sehr lange, nämlich den ganzen Sommer daheim sein
werden. Der Grund ist dass unser Herrli sehr krank wird. Wie gut dass man nicht
alles vorher weißt. 
Schiff Ahoy,
Brandon und Rico.